Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit!

nina • 1. November 2023

Das Bild links ist ein Screenshot der ersten Seite. Ja, ich habe tatsächlich alles mit der Hand geschrieben! Alle 90070 Wörter. Auf einem Tablet, was mit einem Klick handgeschriebenen Text in digitalen Text umwandeln kann. Nach dieser Funktion hatte ich, als ich rausgefunden hatte, dass es sie überhaupt gibt, gezielt gesucht. 

Bisher hatte ich immer alle Ideen handschriftlich in Notizbüchern zu Papier gebracht. Da ich aber dieses Mal irgendwie ahnte, dass das Ding größer bzw. länger werden könnte, und ich keinerlei Lust hatte, so viel im Nachhinein abzutippen, musste so ein Tablet her. Eine Investition, die sich für mich echt gelohnt hat! Wer weiß, vielleicht ist das Buch auch nur deshalb dieses Mal überhaupt fertig geworden! Ich habe mich nämlich schon selbst etwas unter Druck gesetzt. Nach dem Motto: Jetzt hast du so viel Geld für ein Tablet ausgegeben, da muss jetzt auch was dabei rumkommen!


Tja, und es ist ja tatsächlich etwas dabei rumgekommen. Nämlich 800 handgeschriebene Seiten. Eine meiner handgeschriebenen Seiten - ich hatte es ausprobiert - bedeutete in digitaler Schrift etwa eine halbe Normseite. Eine Normseite umfasst 30 Zeilen à 60 Anschläge, so nebenbei. D.h., bei 800 handgeschriebenen Seiten sollten etwa 400 Normseiten herauskommen.


 Im Endeffekt sind es nun 438 Seiten geworden, die alle nach dem direkten Umwandeln das erste Mal von mir am Computer korrigiert werden wollten. Denn zugegebenermaßen ist das Umwandeln noch nicht 100 Prozent ausgereift. Jedenfalls, wenn man sich nicht immer die Mühe gibt, seeehr leserlich zu schreiben. Einige Wörter werden schlicht komplett falsch »übersetzt«, oder einzelne Buchstaben sind falsch, wodurch das Wort wiederum keinen Sinn mehr ergibt. Ein »a« wird zum Beispiel gerne mal zum »o« (»wor« statt »war«). 

Man kann es vielleicht schon erahnen - alleine diese erste Überarbeitung hat zig Stunden gedauert. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, wie viele genau. Aber es waren viele!

Als dieser Prozess fertig war, habe ich das Buch zum ersten Mal ausgedruckt. Es war ein wahnsinnig tolles Gefühl, es zum Anfassen vor sich liegen zu haben!


Drei dieser Ausdrucke sind dann an Mama (sie hatte vorher schon Ausdrucke der handschriftlichen Notizen bekommen), Marina und meine Schwiegermutter Ati gegangen.

Mit Ati bin ich dann in die Überarbeitung der Handlung eingestiegen. Sie hat mehrere überarbeitete Versionen gelesen, so lange, bis die Handlung dann endlich rund war.

Dieser Prozess hat so ungefähr 4-5 Monate gedauert.


Im Mai diesen Jahres erstellte ich dann ein Exposé, welches ich bei verschiedenen Literaturagenturen sowie Veralgen einreichte. Leider habe ich bis heute nur einzige Rückmeldung bekommen, eine freundliche Ablehnung. Ist natürlich schade, aber davon wollte ich mich nicht zu sehr runterziehen lassen. Denn von etwa 1000 eingereichten Manuskripten bekommen am Ende nur 1-2 wirklich einen Vertrag.


So blieb mir aber nur die Wahl: Alles ad acta legen oder mich als Selfpublisherin zu versuchen. Der Wunsch, das Buch zu veröffentlichen, war aber so dermaßen groß, dass mir die Wahl nicht schwerfiel.

Bis zur Veröffentlichung zogen dann aber nochmals mehrere Wochen ins Land. Nachdem ich mich für Amazon entschieden hatte, stand es noch auf der Agenda, das Buch ins richtige Format zu bringen und vor allem, ein Cover zu gestalten. Ich hatte es zunächst selbst versucht, aber ich bin nun mal keine Grafikdesignerin und die passenden Bildbearbeitungsprogramme und was man halt so braucht, habe ich auch nicht. Mein selbstgestaltetes Cover war somit nicht das Gelbe vom Ei, das wurde besonders deutlich, als der erste Probedruck ins Haus flatterte.



Ein professionelles Cover musste also her! Auf der Suche danach bin ich auf die Website von Florin gestoßen. Dort habe ich mich in eines ihrer Premade-Cover verliebt. Premade-Cover bedeutet, dass das Cover soweit schon fertig war und sie nur noch meinen Namen, den Titel und den Klappentext eingefügt hat. Ich bin echt superhappy mit dem Cover!


Während der Suche nach dem Cover habe ich parallel auch damit begonnen, den Probedruck nochmal auf Rechtschreibfehler durchzulesen. Und da tauchten erstaunlich viele auf! Am Computer sieht man halt irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und selbst mein gutes Rechtschreibprogramm hat viele Fehler nicht erkannt. Mein Schwiegervater war so lieb und las es ebenfalls Korrektur, so dass ich hoffte, die meisten Fehler entdeckt zu haben. Aber auch der Probedruck mit dem neuen Cover enthielt, wie mir zufällig auffiel, immer noch ein paar Fehler *seufz*. Also habe ich ihn erneut akribisch durchgearbeitet. Nun sollte das Buch hoffentlich zu 99 % fehlerfrei sein. Wer noch einen Fehler entdeckt, darf sich aber gerne bei mir melden! :-)


Tja, und nebenbei wurde mir klar, dass ich mir vielleicht doch mal eine Homepage und einen Instagram-Account zulegen sollte. Der Instagram-Account war ja schnell angelegt, die Homepage zu erstellen war dann doch schon eine größere Herausforderung. Gleichzeitig hat es aber auch sehr viel Spaß gemacht, sich da einzuarbeiten. 

Hätte ich mich wirklich auch für eine Veröffentlichung entschieden, hätte ich vorher gewusst, was da noch alles auf mich zukommt? Höchstwahrscheinlich ja. Denn schließlich brennt mein Herz einfach sehr fürs Schreiben (und auch für mein Buch). Wie es bei mir eigentlich begonnen hat mit dem Schreiben, darüber erzähle ich das nächste Mal!